Die Bremer Quellen sind im wesentlichen zusammengestellt im "Inventar der
Quellen zur Geschichte der Wanderungen, besonders der Auswanderung, in
Bremer Archiven", bearbeitet von Peter Marschalck, Bremen 1986
(ISBN 3-925729-10-0), das im Staatsarchiv Bremen erhältlich ist.
Im Staatsarchiv können insbesondere erforscht werden
- die Auswanderungsbedingungen in den Hafenstädten Bremen und Bremerhaven
(Agenturen, Gesetzgebung, Fürsorge, Unterbringung, Gesundheitswesen, Polizei)
- der Auswanderertransport (Schifffahrt, Hafeneinrichtungen, Überfahrtbedingungen,
Statistik)
- Daten zu den einzelnen Auswandererschiffen (einschliesslich Schiffsabfahrten,
Passagierzahlen, Besatzungsmitgliedern, und Nachweis von Schiffsbildern)
Passagierlisten und Namenskarteien von Auswanderern gibt es erst für die Zeit
von 1946 – 1974. Aus ihnen werden unter Beachtung des Personenschutzes,
wie er in der Bremischen Archivbenutzungsordnung verankert ist, Auskünfte an
Betroffene gegeben.
Für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sind im Staatsarchiv personenbezogene
Quellen vorhanden über
- Auswanderer aus dem Stadtstaat Bremen
- Seeleute auf bremischen Schiffen
- Brasilienauswanderer 1826 – 1828
- Einzelne Auswanderer, deren Namen z.B. aufgrund von Beschwerden oder
Unglücksfällen in den Akten erscheinen
Namen von Auswanderern wurden seit 1832 in den Passagierlisten der Schiffe
erfasst, die die Reeder bei der Aufsichtsbehörde einzureichen hatten. Diese
Listen wurden von 1875 bis 1908 bei der Behörde wie auch bei den Reedern
nach kurzer Frist vernichtet. Namenlisten, die die Polizeidirektion seit 1898 und
das Nachweisungsbureau für Auswanderer seit 1905 aufbewahrten, fielen den
Bomben im 2. Weltkrieg zum Opfer.
Für die Jahre von 1920 – 1939 befinden sich die Passagierlisten der Bremer bzw.
Bremerhavener Auswandererschiffe im Archiv der Handelskammer, dem früher das
„Nachweisungsbureau für Auswanderer“ unterstand. Es fehlen allerdings der
Jahrgang 1924 nahezu ganz und die Jahre 1929, 1936 und 1937 zu grossen Teilen.
Diese Passagierlisten ebenso wie viele der genannten Quellen wurden und werden von
Mitarbeitern der "MAUS", den Aus-Wanderer-Mäusen, erfasst und stehen kostenlos in den
Online-Datenbanken zur
Verfügung.
Weitere Institutionen in der Region mit Recherchemöglichkeiten nach ausgewanderten
Personen:
- Für die Jahre 1820 – 1902 verfügt die Forschungsstelle Deutsche Auswanderer in
den USA (DAUSA) an der Universität Oldenburg u.a. auch über Microfilme von Passagierlisten
aus den National Archives in Washington, D.C.
- Das Historische Museum in Bremerhaven besitzt eine Datenbank, in der
Auswanderer von 1820 – 1897, 1904 und 1907 in die USA ermittelt werden können.
Grundlage sind die Passagierlisten der National Archives in Washington, D.C. Die Auskünfte sind kostenpflichtig.