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Familienforschung im Harlingerland
FamFo-Gruppe Esens

Balthasar von Esens
Das Stadtwappen von Esens


Balthasar von Esens regierte das Harlingerland etwa in der frühen Mitte des 16. Jahrhunderts. Als "Nebenerwerb" stellte er Piraten Kaperbriefe aus. Die Piraten kaperten Schiffe vornehmlich aus den Reihen der Hanse - diese versprachen als Handelsschiffe reiche Beute. Den Hanseaten, vornehmlich den Bremern, mißfiel das natürlich. Um Balthasar von seinem Treiben abzubringen, schickten sie mehrfach Truppen nach Esens und belagerten die befestigte Stadt. Einmal zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab, weil sie glaubten, daß die Esenser noch genügend Vorräte besäßen, um eine fortdauernde Belagerung überstehen zu können. Sie selbst hatten nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel, um die Belagerung weiter durchzustehen.

Aus diesem Ereignis heraus bildete sich die Legende von der Entstehung des Esenser Wappens. Bei einer weiteren Belagerung durch die bremischen Truppen im Jahr 1540 starb Balthasar, er blieb als Herrscher unbesiegt. Nach seinem Tode hatten die Bremer leichtes Spiel und konnten die Stadt einnehmen. Sie trugen reiche Kriegsbeute davon. Zur Beute gehörte die Rüstung von Balthasar, die noch heute im Bremer Focke-Museum als Siegestrophäe ausgestellt wird.

Hier noch passend ein Auszug aus dem Buch "Vom Häuptlingssitz zum Nordseebad - Esens - ein Stück ostfriesischer Geschichte" von Dr. theol. Siegried Schunke:

...Eine besondere Trophäe aus diesem Krieg hat sich bis auf den heutigen Tag in Bremen erhalten. Es ist die kostbare Rüstung des letzten Sprosses aus dem Geschlecht der Esenser Attenas, eine saubere Arbeit mit zierlicher Riffelung der Flächen, wie sie zur Zeit des Kaisers Maximilian angefertigt wurden. Dieses Paradestück wurde von den Bremern mit einem Mechanismus versehen und am Aufgang des Schüttings am Markt aufgestellt. Hier mußte der Junker, der ihnen viel Schaden und Verdruß zugefügt hatte, seine Buße vollenden und noch in der ihn überdauernden Eisenhaut die Kaufleute, die in den Schütting ein- und ausgingen, die er so verachtet hatte, durch Öffnen des Visiers und Aufstoßen der Lanze auf den Boden begrüßen...

Herr Heinz Früchtenicht hat uns freundlicherweise zwei Fotos zur Verfügung gestellt. Eines zeigt die Rüstung des Balthasar von Esens, das zweite Foto diente als "Füllung" für die Rüstung.


Die Rüstung des Balthasar von Esens                                                 So hat er vielleicht ausgesehen

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